Dienstag, 29. Mai 2007

Noch immer streiken mehr als 13000 Telekom-Beschäftigte

Bundesweit mehr als 13.000 Telekom-Beschäftigte im Streik

Erneut sind dem Streikaufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) am heutigen Dienstag mehr als 13.000 Beschäftigte bundesweit gefolgt. Für Mi. den 30. Mai ist ein bundesweiter Solidaritätstag geplant.
Verdi: "Noch nie habe ein Dax-Unternehmen derartig unverschämte Versuche gestartet, die Einkommens- und Beschäftigungsverhältnisse seiner Mitarbeiter zu verschlechtern, während gleichzeitig über 3 Mrd. Euro an die Aktionäre ausgeschüttet wurden."
Die Telekom sei nur ein Vorreiter für Auseinandersetzungen in allen anderen Branchen der deutschen Wirtschaft, heißt es in dem Aufruf, der am Freitag verbreitet wurde.

Montag, 14. Mai 2007

15 000 streiken bei der Telekom

Im ver.di-Landesbezirk Berlin-Brandenburg streikten rund 2.700 Beschäftigte, in Bayern 2.400, in Niedersachsen-Bremen 1.600. In Baden-Württemberg blieben 1.800 Beschäftigte der Arbeit fern, in Hessen 1.600 sowie in Nordrhein-Westfalen 2.200. In den ver.di-Landesbezirken Rheinland-Pfalz/Saar streikten 1.300, im Landesbezirk Südost 1.100 sowie in Nord 150 Beschäftigte.

Sonntag, 13. Mai 2007

ver.di weitet Streiks bei der Telekom aus

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wird die Streiks bei der Deutschen Telekom von Montag an deutlich ausweiten. „Das ist eine Reaktion auf das ungeheuerliche Verhalten der Telekom, die unsere streikenden Kolleginnen und Kollegen rechtswidrig unter Druck setzt”, erklärte ver.di-Streikleiter Ado Wilhelm am Sonntag.

So seien in mehreren Fällen Beschäftigte, die ihr Grundrecht auf Streik wahrgenommen hätten, mit Kündigung bedroht worden. Zudem würden Führungskräfte vermeintliche Noteinsätze anordnen, die tatsächlich jedoch gegen bestehende Notdienstregelungen verstießen. Auch werde versucht, Streikbrechereinsätze über Leih- und Zeitarbeitnehmer zu organisieren.
„Wir haben die Telekom vor dieser Form von Eskalation gewarnt. Jetzt wehren sich die Beschäftigten auf ihre Weise”, sagte Wilhelm.

Am ersten Streiktag bei der Deutschen Telekom haben sich am Freitag bundesweit 11.100 Beschäftigte beteiligt.
Ab Montag morgen, sechs Uhr früh, werden bundesweit insgesamt 14.000 Beschäftigte zum Streik aufgerufen.

Dagegen will die Telekom mehr als 50.000 Arbeitnehmer zu erheblich schlechteren
Bedingungen ausgliedern. Dabei sollen die Löhne um neun Prozent gekürzt, die Arbeitszeit
um mindestens vier Stunden verlängert und drei Nulllohnrunden erzwungen werden.
Einbußen und Umverteilung zulasten der Beschäftigten würden sich dabei auf mehr als 40 Prozent summieren.

Samstag, 12. Mai 2007

Telekom bietet Streikbrechern Zulagen

Telekom bietet Arbeitswilligen während des Streiks Zulagen

Nach Gewerkschaftsangaben zahlt die Telekom den Beschäftigten eine Prämie von 300 Euro, wenn sie sich nicht an den Streiks beteiligen. Außerdem will die Telekom die Störung des Betriebs durch den Einsatz von Zeitarbeitern und die "Nutzung von Arbeitszeitkonten" abfedern, wie der Konzern mitteilte.

Ver.di-Streikleiter Ado Wilhelm berichtetevon Behinderungen bei der dreitägigen Urabstimmung sowie von Drohungen gegenüber Streikwilligen. So habe ein Abteilungsleiter gesagt: »Schade, daß ich euch nach der Urabstimmung alle entlassen muß.«

Nach der Urabstimmung bei der Deutschen Telekom haben mehr als 11.000 Beschäftigte in Call-Centern und im Service ihre Arbeit niedergelegt. Schwerpunkt des ersten Streiktags war mit etwa 3000 Beteiligten Nordrhein-Westfalen, wo der Ausstand rund 50 Städte erfasste.

In Bayern waren ab der Frühschicht rund 1400 Telekom-Mitarbeiter in den Streik getreten. "Beim technischen Kundendienst und der Einrichtung neuer DSL- oder ISDN-Anschlüsse ist es in ganz Bayern zu erheblichen Verzögerungen gekommen", sagte der bayerische Streikleiter Helmut Doser.

Im bayrischen Weiden in der Oberpfalz traten um sechs Uhr 120 Beschäftigte der Frühschicht in den Ausstand

In Düsseldorf waren 300 Mitarbeiter im Ausstand. In Berlin traten 1000 Telekom-Mitarbeiter in den Streik. Unter anderem waren darunter die Techniker, die die Netze der Telekom bauen, pflegen und reparieren, wie Ver.di-Fachbereichsleiter Mike Döding sagte. Dies bedeute, dass die Service-Leute nicht kämen und der Außendienst nicht arbeiten könne.

In Hamburg traten rund 450 Telekom-Mitarbeiter in den Streik.

Ver.di will G8-Gipfel in Heiligendamm nicht bestreiken

Beim anstehenden Arbeitskampf bei der Deutschen Telekom will ver.di nach Aussagen ihres Streikleiters Ado Wilhelm den G8-Gipfel in Heiligendamm Anfang Juni nicht gezielt bestreiken.

Allerdings könnten Telekom-Niederlassungen in der Region, die für das Treffen die Infrastruktur aufbauen, punktuell vom Ausstand betroffen sein, sagte er in Bonn. Hierdurch könnten sich bei der Einrichtung der Informations- und Telekommunations-Infrastruktur für den Gipfel Verzögerungen ergeben.

Konzernchef René Obermann droht der Belegschaft mit dem Verkauf von Service-Sparten "Wenn es zu keiner Lösung mit der Gewerkschaft kommt, könnten wir zu Verkäufen von Service-Sparten gezwungen sein, um die Kosten in den Griff zu kriegen", sagte Obermann der "Bild am Sonntag".

Laut Verdi-Sprecher Jan Jurczyk ist der Verkauf der Service-Gesellschaften allerdings "wenig wahrscheinlich, weil sie das operative Herz der Telekom sind."

Verdi setzte die Streiks am Wochenende fort. Betroffen sind laut Verdi bundesweit Bereitschaftsdienste und Call-Center.

Die Telekommunikationsexperten von CDU, SPD und FDP sagten dem "Tagesspiegel am Sonntag", sie unterstützen den geplanten Personalumbau. "Es geht darum, die Arbeitsplätze wettbewerbsfähig zu machen und dadurch langfristig zu sichern", sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU, Martina Krogmann

Donnerstag, 10. Mai 2007

Streik bei Telekom

Die Gewerkschaft Ver.di hat heute Mittag einen Streik bei der Telekom angekündigt. In einer Urabstimmung sprachen sich 96,5 Prozent für einen Arbeitskampf aus. Ver.di will so die geplante Auslagerung von 50.000 Mitarbeitern in eine Servicegesellschaft verhindern. Nach den Plänen der Konzernführung sollen die Beschäftigten dort länger arbeiten und weniger Geld verdienen.